Foto: kfd, kfd-Delegierte aus Osnabrück mit dem Purpurkreuz: Ursula Kemna, Suzana Muthreich, Veronika Pütker, Mechthild Schwank, Gabriele Joachimmeyer, Katrin Brinkmann (v.l.n.r.).

10.03.2020

Purpurkreuz für Gleichberechtigung in der Kirche

Purpurkreuz für Gleichberechtigung in der Kirche

Die katholischen Frauen sind mit ihrer Geduld am Ende. Die fehlende Gleichberechtigung von Frauen und Männern ist eine klaffende Gerechtigkeitslücke und ein strukturelles Problem im „Machtsystem Kirche“. Nicht zuletzt der Missbrauchsskandal und der Umgang der Kirche damit fordern die Gläubigen heraus. So erlebt auch die Katholische Frauengemeinschaft (kfd) bewegende Zeiten. Der Verband, der auch dem Landesfrauenrat angehört, fordert tiefgreifende Reformen für die katholische Kirche. „Im Kern geht es um eine echte strukturelle Erneuerung. Und es geht um die Gleichberechtigung von Frauen und ihre Zulassung zu allen Diensten und Ämtern“, erklärt Ursula Kemna, kfd-Vorsitzende des Diözesanverbandes Osnabrück. Und weil das so eminent wichtig ist, spricht sie vom 21. Juni 2019 als „historischem Moment“ für die kfd. An diesem Tag haben die 92 Delegierten aller Diözesanverbände in der Bundesversammlung einstimmig das Positionspapier „Gleich und berechtigt – Zulassung von Frauen zu allen Diensten und Ämtern in der katholischen Kirche“ beschlossen. Das Symbol für diese Forderung ist das Purpurkreuz.

 

Tatsächlich fordern katholische Laienorganisationen schon lange, das Diakonat für Frauen einzuführen. Bewegt hat sich jedoch wenig. Und so geht die kfd einen Schritt weiter: Eine Kirche, die in der heutigen Zeit zu wichtigen Fragen und Themen gehört werden und glaubwürdig sein will, muss Geschlechtergerechtigkeit vorleben. So könne eine wirkliche Erneuerung der Kirche nur gelingen, „wenn Frauen alle Dienste und Ämter in der Kirche offenstehen“, heißt es in dem verabschiedeten Papier. Die Positionen stehen für den Willen und die Zuversicht der Frauen, endlich gleichberechtigt Kirche zu gestalten und zu führen, so die kfd, die weiter mit Gegenwind rechnet. Die Aktiven wollen sich aber der Diskussion stellen und Aktionen organisieren, um ihr Ziel, die volle Gleichberechtigung von Frauen in der Kirche, zu erreichen.

 

Brandaktuell ist die Unterschriftenaktion "JA zur geschlechtergerechten Kirche!". Gemeinsam mit der Aktion "Maria, schweige nicht!" des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) wurden insgesamt 131.215 Unterschriften gesammelt. Diese wurden zum Auftakt der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz am 2. März 2020 in Mainz überreicht. „Wir sind begeistert vom Erfolg dieser Aktion. Uns war bewusst, dass vielen Frauen und auch Männern der Wunsch nach einer Erneuerung der Kirche unter den Nägeln brennt. Er bestärkt uns in unserem Tun, und jetzt werden wir erst recht nicht lockerlassen“, freute sich die kfd-Bundesvorsitzende Mechthild Heil über das großartige Ergebnis.

 

Zum Jubiläum erzählen wir in dieser Rubrik LFRN 5.0 Geschichte und Geschichten, streiten für Feminismus und dokumentieren Aktionen und Kampagnen rund um das Frauenengagement in Niedersachsen. Begleiten Sie uns dabei! 

 

Links zum Thema:

http://www.kfd-os.de/

https://www.kfd-bundesverband.de/aktuelles/artikel/positionspapier-aemter/

https://www.kfd-bundesverband.de/purpurkreuz/

https://www.kfd-bundesverband.de/purpurkreuz/unterschriftenaktion/

https://www.kfd-bundesverband.de/pressemitteilung/uebergabe-unterschriften-020320/

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