feministisch
politisch
vernetzt

Equal Pay Day

Der Equal Pay Day markiert symbolisch den Tag, bis zu dem Frauen statistisch gesehen umsonst arbeiten, während Männer bereits seit dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden. Auch wenn der Gender Pay Gap 2024 erstmals seit der Corona-Pandemie von 18 % auf 16 % gesunken ist, bleibt die Einkommensungleichheit eine große Herausforderung.

Für die Lohnunterschiede benennen Studien im Wesentlichen folgende  Punkte:

  1. Horizontale Segregation: Frauen und Männer verteilen sich auf unterschiedliche Branchen und Berufe. Frauen ergreifen häufig Berufe im Bereich der personenbezogenen und sozialen Dienstleistungen, wie z.B. Krankenschwester oder Erzieherin, überwiegend mit geringen Verdienst-, Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten. Umgekehrt sieht es in sogenannten Männerberufen aus: Überdurchschnittlicher Verdienst mit Karriereoptionen. Die unterschiedliche Berufswahl wird stark von Rollenstereotypen beeinflusst.
  2. Vertikale Segregation: Frauen und Männer arbeiten in Betrieben auf unterschiedlichen Positionen und Hierarchiestufen. Der Anteil von Frauen in Leitungs- und Entscheidungspositionen ist nach wie vor gering.
  3. Familienbedingte Unterbrechungen: Frauen unterbrechen oder reduzieren ihre Erwerbstätigkeit familienbedingt durch z.B. Elternzeit oder Pflege von Angehörigen häufiger und länger als Männer. Diese „Fehlzeiten“ und darauf folgende Einstiegshemmnisse haben lang nachwirkende Einbußen bei Lohn- und Einkommensentwicklung zur Folge, was sich bis in die Rentenphase niederschlägt.
  4. Geschlechterstereotype beeinflussen Arbeitsbewertung: Frauentypische Berufe sind weiterhin unterbewertet. Aufwertung dieser Berufe heißt nicht nur, die Wahrnehmung des gesellschaftlichen Werts von frauendominierten Berufen zu erhöhen, sondern auch die Berufe endlich ihren Anforderungen gemäß besser zu bezahlen.
  5. Fehlende Gehaltstransparenz: Entgeltgleichheit setzt Transparenz voraus. Bestehende (auch unbewusste) Entgeltunterschiede können nur durch transparente Entgeltstruktur aufgedeckt werden.

Um diese Themen stärker in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken, veranstaltet der Landesfrauenrat gemeinsam mit dem Equal Pay Day Bündnis für Niedersachsen regelmäßige Aktionen in Hannover.

Ziele des Bündnisses:

  • auf Lohnungleichheit aufmerksam machen
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Informieren
  • Kooperation und Vernetzung
  • intersektional und interdisziplinär arbeiten
  • auf Entgeltgleichheit hinwirken

Zu dem Equal Pay Day Bündnis für Niedersachsen gehörten 2025 folgende Einrichtungen:
Team Gleichstellung der Region Hannover, Referat für Frauen und Gleichstellung LHH, DGB Niedersachsen, LAG Gleichstellung, Stiftung Leben & Umwelt/Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen, Netzwerk Migrantinnen und Arbeitsmarkt Niedersachsen, ver.di Niedersachsen-Bremen, Landesbüro Niedersachsen der Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesfrauenrat Niedersachsen e.V., IGBCE Landesbezirk Nord, Vernetzungsstelle für Gleichberechtigung e.V., SoVD-Landesverband Niedersachsen e.V., Musikzentrum Hannover, women* in music hannover, 10 Jahre City of Music Hannover


Weitere Informationen: https://www.equalpayday.de/