feministisch
politisch
vernetzt

„Das Patriachat war nie weg!“

Eine Podiumsdiskussion über Macht, Geschlecht und Gesellschaft im Wandel

„Die Rückkehr des Patriarchats? – Macht, Geschlecht und Gesellschaft im Wandel“ – unter diesem Thema diskutierten am Dienstagabend Christian und Rebekka Brouwer, Superintendent*innen Hannover-Mitte, Bertha Munkhondya, Generalsekretärin der Ev.-luth. Kirche in Malawi und Hella Mahler, Vorständin im Landesfrauenrat Niedersachsen.

Moderatorin Gabriele De Bona, ELM-Referentin für Gender, brachte somit gleich mehrere Perspektiven miteinander ins Gespräch: Kirche und Gesellschaft, Deutschland und Ostafrika, ältere und jüngere Generation.

„Das Patriarchat war nie weg“, so Superintendent Brouwer mit Blick auf die Besetzung von Leitungsgremien in Kirche und Politik. Und doch gäbt es heute Räume für mehr Gleichberechtigung, die einst erstritten worden sind und heute von jungen Menschen zu wenig genutzt würden, ergänzt Superintendentin Brouwer. Die beiden teilen sich die Leitungsaufgabe und sehen darin auch ein Modell für gelebte Gleichstellung.

Und doch sehen sich mutige Frauen, die sich etwa für Gerechtigkeit oder Klimaschutz einsetzen, heute wieder – oder immer noch – Hass und Hetze ausgesetzt. Es brauche viel mehr „He for She“, so Hella Mahler, also Männer die aktiv und laut für Gleichberechtigung streiten.

Bertha Munkhondya erläuterte, wie sehr Mädchen und Frauen in Malawi benachteiligt werden, etwas beim Zugang zu Bildung, und auch Gewalt erfahren. Als erste Pastorin der Lutherischen Kirche stehe sie besonders unter Druck und müsse sich mit Vorurteilen auseinandersetzen: „Erwarte nicht, dass andere für deine Rechte kämpfen, du musst es selbst tun.“ – so Munkhondya.

Vorbilder haben und Vorbild sein, so die Verbindung von Malawi nach Deutschland, und der vorsichtig optimistische Ausblick am Ende der Podiumsdiskussion. Mit etwas Geduld wird es weitere Fortschritte geben im Blick auf eine gerechtere Gesellschaft, in der es sich für alle besser leben lässt.